Einstellungen aus Alfred Hitchcock,
Rear Window (1954) und Jacques
Tati, Playtime (1967)

Screens: Voyeurismus vs Exhibitionismus

Das ursprünglich einmal ausgewogene Verhältnis von Öffnung und Wand hat sich in der modernen Architektur zu einer nahezu totalen Öffnung verschoben. Die Menschen vor und hinter den Fenstern treten in eine ambivalente Beziehung zueinander. Die Abgrenzung zwischen öffentlichem und privatem Raum, die noch für Hitchcocks Film Rear Window die Voraussetzung darstellte, hat sich aufgelöst und wird durch ein ungeregeltes Wechselspiel zwischen Voyeurismus und Exhibitionismus ersetzt.

Aus: Stefan Koppelkamm, »Screens«, in: Stefanie Diekmann, Winfried Gerling, Freeze Frames. Zum Verhältnis von Fotografie und Film, Bielefeld 2010, S. 99 ff.

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