Essen, trinken, reden
Bilder und Töne

Wer eine Restaurant oder eine Bar betritt, taucht in eine eigene Welt ein: Stimmen, Hintergrundmusik und das Klappern von Tellern und Besteck bilden eine akustische Kulisse, die den Gast an seinem Tisch wie eine schützende Hülle umgibt. Im Laufe des Abends verändern sich Qualität und Pegel der Geräuschmischung: Am Anfang hört man noch unfreiwillig Gesprächsfetzen von den Nachbartischen. Nach dem Apéritif wird es lauter, die Stimmung verändert sich, alle sind hörbar gelöster, nur noch einzelne Sätze und Gelächter lösen sich aus dem Stimmengewirr. Es gibt die Restaurants, in denen leise gesprochen wird und die anderen, in denen es richtig laut wird. Es gibt große Säle und winzige Bistrots: Die Dimensionen lassen sich sogar  mit geschlossenen Augen erhören. Und natürlich ist es ein Unterschied, ob die Gäste italienisch oder chinesisch sprechen. Kann man hören, an welchem geografischen und sozialen Ort man sich befindet?

Anlässlich der Ausstellungen im Goethe-Institut Paris und im Schloss Neuhardenberg erschien eine app für das iPad. Diese App ist ein erweitertes Fotobuch: Sie verbindet Fotografien mit Originaltönen: Erst beim Anhören der Stimmen und Geräusche entsteht eine Vorstellung von der Atmosphäre des Ortes – der leere Raum füllt sich mit Leben.

Stefan Koppelkamm, Essen, trinken, reden
Die App für das iPad ist nicht mehr erhältlich.